Jede Organisation sieht anders aus, ist anders strukturiert, besteht aus unterschiedlichen Einheiten. Der Organisationsentwicklungsberater nutzt diese Unterschiede gezielt, um wirksame Formen der Gestaltung wählen zu können. Sie beziehen Erwartungen und Verhalten der Beteiligten im Kontext der Organisation mit ein. So unterstützt der Berater dabei, das menschliche Verhalten in Organisationen in gewünschte Richtungen hin zu entwickeln.

Gareth Morgan hat 1986 in seinem Buch Images of Organization acht unterschiedliche Metaphern und ihre Implikationen für den Aufbau, die Veränderung und die Steuerung von Organisationen beschrieben. Er weist darauf hin, dass Organisationen aus den verschiedensten Blickwinkeln beobachtbar sind. Für den Berater, der in der Regel von Extern kommt, ergibt sich eine Rolle als Beobachter zweiter Ordnung. Je nach Beobachtung ergeben sich für ihn deutlich unterschiedliche Folgerungen für den Aufbau der Veränderung und ihrer Steuerungs- und Führungskonzepte.

Die Art und Weise, wie der Berater in der Rolle des Beobachters Organisationen deutet, hat großen Einfluss darauf, welche Arbeitshypothese er für die Veränderungsprozesse entwickeln kann. Wer gelernt hat, Situationen von unterschiedlichen Standpunkten heraus zu betrachten, hat Vorteile demgegenüber, der nur auf festgelegte Muster zurück greifen kann. Er kann die Einschränkungen der anderen Perspektive besser erkennen. Durch den Wechsel des Standpunktes gelingt es ihm, zusammen mit dem Klienten, Umdeutungen und Erweiterungen der Metaphern zu neuen Lösungsvarianten zu entwickeln.

Die von Morgan postulierten Metaphern sind die:

Diese Metaphern können jeweils als Extremform angesehen werden. In der Praxis wird der Berater häufig auf Organisationen treffen, die mehrere dieser Metaphern aufweisen.

In den kommenden Wochen werde ich die einzelnen Metaphern jeweils vorstellen und skizzieren, welche Auswirkungen sie auf die Planung und Gestaltung von Veränderungsprozessen haben können.