Die Hamburger matchmaking-Plattform projektwerk hat gestern ihren Marktmonitor veröffentlicht, in dem das Nachfrageverhalten nach Beratungsleistungen abgebildet ist. Danach sind in der Projektbörse im Bereich „Consulting“ am häufigsten Kenntnisse in Prozessoptimierung und -beratung gesucht worden. Als zweit- und dritthäufigste Fähigkeiten sind Trainer und Coaches in den Suchen nach einem geeigneten Freelancer nachgefragt worden.Die Geschäftsführerin von projektwerk, Dr. Christiane Strasse, deutet diese Daten dahingehend, dass die Unternehmen nach dem Überstehen der Wirtschaftskrise nun vermehrt in die eigene Zukunftsfähigkeit investieren. Dabei stehen die Optimierung von Geschäftsprozessen und die Weiterbildung der eigenen Belegschaft scheinbar im Vordergrund.

In der Vergangenheit haben Unternehmen in Krisenzeiten oftmals ihre Mitarbeiter vorrangig abgebaut, um Kosten zu sparen. An der Belegschaft festzuhalten, das Know-How im Hause zu bewahren und sogar noch auszubauen wäre nun ein neuer Trend. Vielleicht ist es ja doch der derzeit vielfach beschworene Fachkräftemangel, der zu einem Umdenken in den Chefetagen geführt hat. Wenn der „war for talents“, der Kampf um die besten Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt nicht gewonnen werden kann, dann muss ein Unternehmen mit den Ressourcen auskommen, die es schon hat. Dann sind Aus- und Weiterbildung der vorhandenen Mitarbeiter die richtigen Strategien, und Personalentwicklung muss als Investitionsentscheidung zur Chefsache werden.

Welche Rolle spielen dabei die externen Berater?

Berater, Trainer und Coaches können als Externe eine Reihe von Mehrwerten für Unternehmen und ihre Fach- und Führungskräfte leisten. Sie bieten einen zwar fachkundigen aber doch unvoreingenommenen Blick auf Abläufe, Prozesse und bestehende Kommunikationsmuster. Als Coach stehen sie den Mitarbeitern und Managern als Sparringspartner zur Verfügung, hinterfragen gewohnte Muster und bieten so die Chance, eine neue Perspektive einzunehmen. In der Form der Komplementärberatung leisten sie darüber hinaus auch gezielten fachlichen Input, wenn die Expertise im Unternehmen nicht verfügbar ist. Idealerweise sorgen sie so für ein gesteigertes Veränderungsvermögen der Belegschaft, so dass auf Veränderungen der Umwelt des Unternehmens künftig flexibel reagiert werden kann. Auf keinen Fall soll dabei ein Abhängigkeitsverhältnis zum Berater entstehen, in dem der Externe dauerhaft zum Teil des Systemes wird.