Dass unser Gehirn alles andere als zuverlässig ist, sind wahrscheinlich keine Neuigkeiten mehr. Wenn schon optische Täuschungen nicht genug waren, dann haben wenigstens die MRT-Studien der letzten Jahre belegt, dass wir unsere Entscheidungen teilweise Sekunden früher fällen, als uns das bewusst wird. Wie kann man aber ein Organ überprüfen, dass sich die Welt macht, wie es in sein Weltbild passt und Lücken in Bildern gerne mal mit dem füllt, was es dort gern hätte?

Zugegeben, es ist etwas gruselig, dass unser Gehirn ganze Bildteile nach Belieben einsetzt und ergänzt. Nicht nur ein bisschen, eigentlich sehr gruselig. Denn am Ende sind es unsere Sinne und unsere Wahrnehmung auf die wir unsere Entscheidungen stützen. Wir müssen also so oder so damit leben, auch wenn sie vielleicht nicht so perfekt sind, wie sie es sein müssten.

Was können wir also tun, damit wir die Probleme, die damit einhergehen – Vorurteile, Biases, Täuschungen – so gut wie möglich relativieren?

Als ich ein kleines Kind war, hatte ich mein eigenes Besteck, meinen eigenen Teller und meistens ein Lätzchen um, wenn ich etwas zu Essen bekam. Der Grund ist denkbar einfach: ich war gerade dabei zu lernen, selbst zu Essen anstatt gefüttert zu werden und stellte mich entsprechend ungeschickt an. Meine Mutter wusste, dass sie damit rechnen musste, denn ich war nun mal ein Kleinkind und würde erst langsam besser mit Besteck werden. Also passte sie meine Umgebung an, sodass zumindest kein allzu großer Schaden entstand. Drumherum gab es genug Produkte die ihr verrieten, was wohl die häufigsten Tücken waren und wie man sie umgehen konnte.

Mit unserem Gehirn und unseren Entscheidungen ist es nicht anders. Das Schönste dabei ist, dass die Psychologie auch nicht mehr in den Kinderschuhen steckt und uns bereits einen ganzen Strauß an Denkfehlern und Wahrnehmungsfehlern präsentieren kann, auf den wir uns anpassen können. Unsere Aufgabe ist, uns auf sie vorzubereiten und sie in unsere Arbeitsabläufe zu integrieren.

Im Gegensatz zu Kleinkindern hilft uns durchaus auch die Review der eigenen Ergebnisse. Das Kritische Hinterfragen „Hat mein Gehirn Dinge ergänzt, für die ich keine Anhaltspunkte habe? Kann ich alles mit Fakten untermauern? Wo haben sich am wahrscheinlichsten Fehlannahmen eingeschlichen?“ sollte für uns so selbstverständlich werden, wie das Korrekturlesen von Mails.

Wer noch nicht überzeugt ist, sollte sich nur einen der vielen Shitstorms vor Augen führen, die kommentiert wurden mit „Das hätte vermieden werden können wenn man eine Person von Hintergrund X gefragt hätte.“ Wenn genug Leute widersprechen, dass es für einen ganzen Shitstorm reicht, wäre eine letzte Review es definitiv wert gewesen.

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