Wir unterstützen die World Radio Teamsport Championship (WRTC), die 2018 in Deutschland ausgetragen wird. Die Veranstaltung, auch als Weltmeisterschaft der Funkamateure bezeichnet, bringt die besten Wettbewerbsfunker aus allen Kontinenten zusammen. Vom 14. bis zum 15. Juli treten sie im sportlichen Wettkampf gegeneinander an und versuchen, innerhalb von 24 Stunden die meisten Funkverbindungen abzuschließen.

Der Amateurfunkdienst ist ein globaler nicht-kommerziell angelegter Funkdienst, von Amateuren betrieben mit dem Zweck des Selbststudiums der Funktechnik. Dazu gehören die Untersuchung von technischen und physikalischen Phänomenen im Kontext der Ausbreitung elektromagnetischer Wellen und natürlich der Kommunikation untereinander über die eigenen Versuche und deren Ergebnisse. Damit ist Amateurfunk vom Wesen her auf grenzüberschreitende Kommunikation und Völkerverständigung angelegt.

Zu den vielen Facetten und Spielarten des Amateurfunks gehört die Teilnahme an Wettbewerben, englisch Contests. Dabei versuchen die Wettkämpfer, innerhalb einer festgelegten Zeit so viele Funkverbindung wie möglich zu anderen Funkstationen  herzustellen. Der Kontakt wird durch den Austausch und die Protokollierung von Informationen in einem persönlichen Logbuch belegt. Der Ausrichter des Wettkampfes wertet die zugesendeten Logbücher aus und ermittelt daraus die Gewinner.

Wie bei vielen anderen Sportarten auch findet wie WRTC alle vier Jahre statt, in 2018 zum achten Mal insgesamt und zum ersten Mal in Deutschland. Im Anschluss an die letzte WRTC 2014 in Boston wurde die Idee geboren, sich um die Austragung der nächsten Meisterschaft in Deutschland zu bewerben. Eine Vielzahl von deutschen Funkamateuren hat damals die sogenannte „Bostoner Erklärung“ unterschrieben und die Unterstützung und Umsetzung des Plans zugesagt. Aus dieser Bewegung heraus wurde der WRTC 2018 e.V. gegründet, der das ehrenamtliche Engagement aller Beteiligten bündelt.

Die WRTC 2018 zu unterstützen sei für ihn Ehrensache, sagt Kai Altenfelder, der Geschäftsführer von pro accessio: „Wir erleben gerade eine gesellschaftliche Phase, in der die Angst vor dem Unbekannten herrscht und zu schlimmen Auswüchsen führt. Populisten führen das Wort, viele Menschen grenzen Fremde aus und in mehreren Staaten sind starke nationalistische Strömungen erkennbar. Amateurfunk ist dazu ein Gegenentwurf und schon vom Ansatz her auf internationalen Austausch angelegt.“ Altenfelder ist selber Funkamateur und weiß: „Der Amateurfunk hat als technisches Hobby das Potenzial, junge Menschen schon früh für Naturwissenschaften und Informatik zu begeistern. Selber ein kompliziertes technisches Gerät aufzubauen und zu verstehen, wie es funktioniert, schafft eine tiefe Befriedigung.Wenn Sie sich einmal ansehen, wie ein Team gemeinsam ein anspruchsvolles Projekt entwickelt, z.B. ein Ballonmission oder auch nur ein Fieldday-Wochenende, erleben Sie eine großartige Dynamik.“

In den vier Jahren seit der letzten WRTC in Boston wurden von den Aktiven des WRTC 2018 e.V. die Austragungsorte ermittelt und Vereinbarungen zu deren Nutzung geschlossen. Es wurden Antennenkonzepte entwickelt und umgesetzt. Große Mengen an unterschiedlichster Ausrüstung wurden beschafft, getestet, verpackt und eingelagert. Die Logistik für die Versorgung der Wettkampfstellen mit Ausrüstung und Verbrauchsmaterial wurden geplant und mehrfach ausprobiert. Alle Aktivitäten werden dabei von Ehrenamtlichen geleistet und durch Spenden und mit Sponsoren finanziert. Allein während der nun stattfindenden Wettkampfwoche sind mehr als 300 Freiwillige im Einsatz.

Denn der spezielle Ansatz der WRTC ist es, den Wettkämpfern identische Ausgangsbedingungen zu stellen. So ist deren Platzierung letztlich nur auf die eigenen Fähigkeiten zurück zu führen. Dazu gehört insbesondere die Kunst, auch schwache Signale aus dem Rauschen heraus zu hören, fehlerfrei zu loggen und natürlich die Kondition, dies 24 Stunden ohne Pause durchzuhalten.

Für die gleichen Ausgangsbedingungen werden den 63 Teams Stationen mit identischen Antennen, Stromgeneratoren, Zelten und weiterer Ausrüstung gestellt. Dazu sind Freiwilligen-Teams seit Dienstag im Feld und bauen diese Stationen nach und nach auf, damit sie am Sonnabend pünktlich zur Verfügung stehen. Aus ganz Deutschland kommen Funkamateure dafür in Brandenburg zusammen und bilden Teams für die unterschiedlichen Aufgaben. „Auch hier zeigt sich ein ganz wunderbarer Gemeinsinn, bei dem selbst ausgeprägte Charaktere sich in das Team einfügen. Die einen mehr, die anderen weniger, wie im richtigen Leben.“ schmunzelt Altenfelder.

Sein Unternehmen pro accessio unterstützt die WRTC von Beginn an. Zunächst mit einzelnen Tipps zum methodischen Vorgehen bei der Projektplanung. Nun in der heißen Phase des Wettkampfes mit Material und Leihgaben für die Organisation und Moderation. Und Altenfelder legt als Funkamateur selber mit Hand an: „Als Sitemanager habe ich mit einem Team zusammen die Verantwortung dafür übernommen, dass das von uns betreute Wettkampfteam eine funktionstüchtige Anlage vorfindet und sich voll auf das Funken konzentrieren kann. Um den Rest kümmern wir uns.“

Der WRTC-Wettkampf findet von Sonnabend 14:00 Uhr bis Sonntag 14:00 Uhr deutscher Zeit statt. Der Verlauf und die Ergebnisse der Wettkämpfer können live auf der Webseite des Vereins verfolgt werden: www.wrtc2018.de