Schon auf der BigData-Konferenz des AFSMI Anfang Dezember wurde der Ruf nach neuen Mitarbeiter-Profilen laut. Während dort noch der Ruf nach Data Scientists laut wurde, hat eine Studie nun Produktionsmitarbeiter unter die Lupe genommen.

Die gemeinsame Studie von Ingenics und dem Fraunhofer IAO hat die Anforderungen von Produktionsverantwortlichen aus Automotive, Maschinen- und Anlagenbau befragt. Die gut 500 Teilnehmer sollten beantworten, welche Kenntnisse und Fähigkeiten sie künftig von ihren Mitarbeitern erwarten.

Grundsätzlich ist eine höhere Veränderungsfähigkeit, sowohl auf persönlicher als auch organisationaler Ebene, gefordert. Das äußert sich einerseits in dem Wunsch nach der Bereitschaft zum lebenslangen Lernen (86 %) und andererseits an der Forderung, sich aktiv in Problemlösungs- und Optimierungsprozessen einzubringen (77 %).

Die Hälfte der Befragten waren sich einig in der Einschätzung, dass im Zuge der vierten industriellen Revolution eine Reduzierung von einfachen manuellen Tätigkeiten einhergehen würde. Eine Erkenntnis, die sie mit den Teilnehmern der AFSMI-Konferenz teilen. Große Einigkeit herrscht auch bei der Ansicht, dass Führung als Kompetenz an sich an Bedeutung gewinnen werde, wobei die zu führenden Teams gleichzeitig kleiner werden.

Weitere Forderungen lauten (Auszug):

  • interdisziplinäres Denken und Handeln (77 %)
  • höhere IT-Kompetenz (76 %)
  • höheres Systemwissen (72 %)
  • Beherrschung komplexer Arbeitsinhalte (71 %)
  • Koordination von Arbeitsabläufen (60 %)
  • eigenverantwortliche Entscheidungen treffen (53 %)

Von den teilnehmenden Produktionsverantwortlichen arbeiten ein Drittel der Befragten in KMU, 60 % hingegen in Großunternehmen.

Auffällig an den Antworten ist, dass sie eine Mischung aus fachlich-technischen und sozialen Kompetenzen darstellen. Insofern scheint Hoffnung zu bestehen, dass die sonst übliche Beschränkung auf rein fachliche Anforderungen an Mitarbeiter allmählich überwunden wird.

(mit Material aus den vdi Nachrichten vom 23.01.2015)