Erst wurde bekannt, dass Skype-Verbindungen von Microsoft überwacht werden, dann kam die Wahrheit über Prism ans Licht und zum Schluss wurde das Projekt Tempora der Briten offenbar. Wie wird sich das auf die Internetwirtschaft allgemein und das Cloud Computing im speziellen auswirken?

Die Berichterstattung über die anlasslose Vorratsdatenspeicherung sämtlichen Internetverkehrs über transatlantische Kabelverbindungen und den Zugriff auf Daten direkt bei den Diensteanbietern ruft unterschiedliche Reaktionen hervor. Während Kanzlerin Merkel, vermutlich unbedacht, nur eine Abwägung zwischen Sicherheit und #Unbeschwertheit treffen möchte, rufen Netzaktivisten den Untergang des Abendlandes herbei.

Während der Branchen-Verband eco in den kommenden vier Jahren jeweils mit einem Wachstum von mehr als 10 Prozent und zehntausenden neuen Arbeitsplätzen rechnet, sehen Bürgerrechtler und Aktivisten eher Ungemach. Der nun aufkommende Verdacht, es handele sich bei Prism und Tempora weniger um Terrorschutz als vielmehr handfeste Wirtschaftsspionage, beunruhigt gerade die großen Player. Google, Apple & Co. versuchen händeringend, der amerikanischen Regierung das Recht abzutrotzen, trotz Geheimhaltungsvereinbarung über das Ausmaß der Überwachung berichten zu dürfen.

Wobei es kritische Stimmen nicht beruhigen dürfte, dass für 50 aufgedeckte Fälle die Grundrechte von Millionen Internet-Nutzern ausgehebelt wurden. Gibt es aber überhaupt viele kritische Stimmen? Man hat fast den Eindruck, die meisten Bürger sind von dem „Skandal“ völlig unbeeindruckt. Andere nutzen die Situation, um sich zu profilieren.

Wie sehen Sie die Sache mit der Netzüberwachung – Skandal oder Skandälchen, ernsthafte Krise oder Sturm im Wasserglas? Nehmen Sie an unserer Umfrage teil: http://de.surveymonkey.com/s/9DLHNBX