Gerade erst aus dem Urlaub zurück gekehrt, lese ich heute von der Übernahme Motorolas durch Google. Damit dürfte der Suchmaschinen-Konzern derzeit die Nase vor haben, im Rennen um die Marktherrschaft im Internet.Noch im Mai hatte der BasicThinking Blog die vier aussichtsreichsten Kandidaten vorgestellt, die sich den großen Kuchen des Geschäftes im Internet teilen werden: Amazon, Apple, Google und Microsoft. Nachdem sie viele Jahre lang in die Infrastruktur des Internets investiert haben, wollen diese Schwergewichte sich nun das Geschäft sichern und endlich (noch mehr) Geld verdienen.

Was man dazu benötigt, hat der Redakteur von BasicThinking aufgeführt:

  • PC/Laptop
  • Tablet
  • Smartphone
  • Konsole
  • Betriebssysteme
  • Browser
  • Suchmaschine
  • App Store
  • Musikstore
  • E-Book-Store/E-Paper
  • Filmangebot
  • Games
  • Cloud
  • Bezahlsystem

Wer in allen diesen Segmenten ein akzeptables Angebot vorweisen kann, wird zu den Gewinnern im Wettstreit gehören. Die Hardware ist die Plattform, mit dem die Benutzer ins Netz gehen. Tablet und Smartphone gewinnen dabei an Bedeutung über dem klassischen PC. Die Konsole ist eine wichtige Ergänzung, um die jugendlichen und erwachsenen Spieler an sich zu binden. Wer ein eigenes Betriebssystem bieten kann, das auf allen diesen Plattformen läuft, verdient zusätzlich.

Der Browser und die Suchmaschine sind das Einfallstor für die Inhalte. Man muss nicht paranoid sein, um den großen Playern hier Manipulation vorzuwerfen. Aber es hilft. Schon heute werden die Suchergebnisse von Google anhand der  Suchhistorie der Benutzer und ihren Vorlieben (Google +1, Facebook-Like) gefiltert. Was wir aus der Organisationsentwicklung als „Leiter der Schlussfolgerungen“ kennen, funktioniert genauso bei den Suchergebnissen: Je besser die Suchmaschine meine Vorlieben kennt, desto mehr präsentiert sie mir Ergebnisse, die zu meinen bisherigen Suchen „passen“. So entstehen Muster und blinde Flecken in der Wahrnehmung.

Doch zurück zu den Bausteinen für den geschäftlichen Erfolg im Internet. Wenn die Suchmaschinen uns die Inhalte präsentieren, nach denen wir scheinbar so begehren, dann wollen wir sie auch erstehen. Ob Musik, Filme, Spiele oder E-Books, alles kann im Internet bestellt und gekauft werden. Wer alle diese Inhalte selber liefern kann und dann obendrein ein eigenes Bezahlsystem betreibt, der verdient an jedem Glied der Lieferkette.

Dazu passt, dass Google Ende Mai ein eigenes mobiles Bezahlsystem ankündigte. Über eine Nahfeld-Kommunikationstechnik auf Funkbasis werden Handies dann zu unseren Portmonnaies werden, ähnlich wie es heute bereits mit einigen Kreditkarten funktioniert.

Und nun eben die eigene Handy-Sparte. Also die Google-Plattform, auf der die User mit dem Google-Betriebssystem in der Google-Suchmaschine die Google-Inhalte finden und sie mit dem Google-Bezahlsystem kaufen. Klingt ziemlich vollständig. Ich bin gespannt, wann der nächste der großen 4 mit einer Pressemitteilung seinen weiteren Schritt auf dem Weg zur Marktbeherrschung ankündigt.