Vertrauenskultur, Vertrauensarbeitszeit, Vertraulichkeitsabkommen – Vertrauen spielt eine ziemlich große Rolle in dem Epos, der unser Leben ist und wird mit der zunehmend komplexeren Welt noch bedeutsamer. Wenn wir nicht mehr wissen können, müssen wir vertrauen. Darauf, dass andere, unsere Spezialisten, es schon wissen, dass unsere Führungskräfte unser aller Wohl im Blick haben, dass an und für sich alle am selben Strang ziehen. Und doch hakt es hier recht oft. Jerr Michalsky hat einen spannenden Ansatz, wieso.

Jerry Michalsky schrieb einen Artikel darüber, wie sehr wir Produkte lieben, die aus Vertrauen heraus designt wurden. Sein wohl durchschlagendstes Beispiel: Wikipedia, dass jeden editieren lässt, jeden beitragen lässt und Vertrauen darin hat, dass Beiträge grundsätzlich hilfreich sein sollen. Und ist trotzdem nicht fehleranfälliger als ein Lexikon, was durch die Hände von zig Fachautoren, Lektoren und Experten gegangen ist, ehe es veröffentlicht wird. Gut, es gibt auch Vandalismus, aber ich glaube den kennt Wikipedia selbst besser als wir alle.

Und wie Michalsky sagt, der Erfolg gibt Wikipedia recht. Aber wenn wir uns umschauen, sehen wir vor allem Modelle, die auf Misstrauen basieren. Glaubt ihnen Ihr Arbeitgeber ohne Attest, dass Sie wirklich krank waren? Der gelbe Zettel ist eigentlich ein Beweis des Misstrauens, denn der erste gedanke der uns kommt ist: „sonst könnte man sich ja immer krank melden, wann man will, da hängt die Versicherung mit dran, das wäre sonst ja Chaos“. Und Sie geben michalsky damit recht, denn Sie erklären gerade, dass Sie es normal und sinnvoll finden, dass man Ihnen nicht vertraut. Wozu auch, denn Sie haben ja den gelben zettel als Beleg. Sie brauchen kein Vertrauen, wenn Sie den Zettel haben.

Aber wenn Sie ehrlich sind: es ist schon schade, dass niemand Vertrauen hat, dass Sie ihren Gesundheitszustand kennen. Dass der Gurndgedanke des Systems ist: jeder lügt über seine Krankheit, bis ein Arzt das Gegenteil beweist. Und das ist nur ein einzelnes Beispiel. Nehmen Sie sich mal die Zeit und fragen Sie sich, wie viele Dinge Sie am Tag tun, weil jemand kein Vertrauen darin hat, dass Sie schon die Wahrheit sagen.

Während Sie überlegen, mache ich einfach weiter im Text mit der Frage: und was sollen wir sonst tun? In unseren Workshops sagen wir gern: fangen Sie an, die Schlechtleister als Ausnahmen zu sehen. Wird es immer Menschen geben, die Vertrauen ausnutzen? Absolut. Aber es sind bei Weitem nicht so viele, wie wir denken. Der Großteil von uns hat einen Job, weil er einen sinnvollen Beitrag leisten und Geld verdienen will. An einem Tag, an dem es uns nicht gut geht, weil wir krank sind, wie effektiv wären wir wirklich? Und wie effektiv sind Leute, die nur zur Arbeit kommen, um die Kontrollmechanismen zu erfüllen?

Was in den verlinkten TEDTalks im Artikel wunderbar hervorgeht ist, dass Vertrauen genau eine Voraussetzung braucht: wir müssen glauben, dass unserem Gegenüber unser Benefit genauso wichtig ist, wie uns anders herum dessen Benefit. Dann wird nämlich niemand ausgenutzt, sondern füreinander eingestanden. Ich unterstütze gerne die Mission meines Arbeitgebers, wenn der wiederum meine Mission unterstützt. Kann ich mich hier verwirklichen? Kann ich hier einfach den Lebensunterhalt bestreiten, den ich brauche um meinen Hobbies nachzugehen? Kriege ich genug Zeit, um mich mit dem zu beschäftigen, was mir wirklich wichtig ist?

Interessanterweise reichen alle diese Benefits schon aus, um unser Vertrauen und unseren Wunsch, Vertrauen nicht zu enttäuschen, zu wecken. Ein vertrauensbasiertes Design wie Wikipedia z.B. ist überall möglich.

Wenn der Gedanke Sie bisher nicht überzeugt, dann nur eine letzte Frage: In einem Misstrauensdesign sind verlässliche Mitarbeiter und High-Performer die Ausnahme, die wir uns nicht vorstellen können. Kennen Sie wirklich so wenige Leistungsträger und so wenige zuverlässige Kollegen? Einfach mal zum nachdenken…

Design from trust

warum st die Welt nicht so

Menschenbild: shclecht

Misstrauen: Outliner

Dein Benefit ist mir wichitg

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„We are thrilled to have Kai Altenfelder join our elite group of Certified KCS Trainers. Kai not only brings rich experience as trainer and consultant he has had first hand experience with KCS in an operational environment as an early adopter of KCS at SUSE Linux / Novell. Kai recently hosted a KCS Practices v5 workshop in Stuttgart. Congratulations to our first group of KCS Practices v5 Certified people in Germany!”

Greg Oxton, Executive Director, Consortium for Service Innovation

Der Trainer war zu jeder Zeit flexibel, hilfsbereit und praxisnah. Er hat das Thema KCS sehr verständlich und nachhaltig transportiert. Ich kann sowohl den Workshop als auch den Trainer nur weiterempfehlen.

A. Lechner, Knowledge Management Methods, Continental AG

Danke Herr Altenfelder! Sie haben wirklich keine Mühe gescheut, den Online Kurs über KCS Practices so bereichernd und umfassend zu gestalten, dass man mit maximalem Gewinn heraus geht. Es wurde nie langweilig und es war jederzeit möglich, jede Frage und Unklarheit zu besprechen. Mir hat der Kurs geholfen, von dem Gefühl zur Gewissheit überzugehen, dass KCS vielen drängenden Anforderungen dieser Zeit gerecht wird. Das Wissen aus dem Kurs kann ich nun anwenden. Überall wo Wissen geteilt werden soll, macht KCS Sinn – und Spaß – und das sowohl Mitarbeitern wie auch Kunden! Ich empfehle Sie und die Methodologie gerne weiter.

J. Thebe

“ […] Knowledge Management ist ein Thema von Menschen für Menschen – und diesen Geist verkörpert ihr mit viel Charme und Authentizität.

Bleibt menschlich so wie ihr seid und macht einfach weiter so. […]“

F. Lehmann , Schwarz IT KG