Wenn man sonst den Satz „pick your battles“ (wähle deine Kämpfe) hört, denkt man an jemanden, der sich gerne zu viele Risiken aufhalst und es eigentlich etwas langsamer und vorsichtiger angehen sollte. Dieser Artikel von Kepner und Tregoe hat mich aber verleitet, diesen Spruch mal anders herum zu sehen: und zwar ob wir auch genug Risiken eingehen.

Risiken sind unerwünscht

Die meisten von uns würden nicht unterschreiben, dass man lieber mehr als weniger Risiken eingehen sollte. Und sie haben Recht, denn Risiken entstehen, wenn wir die Folgen nicht absehen können und diese potenziell (sehr) negativ sein können. Risiken machen uns deshalb immer auf irgendeinem Level Angst, weshalb wir sie am liebsten aus dem Weg räumen möchten.

Das ist aber einfacher gesagt als getan, denn wir können niemals allen Risiken aus dem Weg gehen. Das ist schon immer so gewesen und so grundlegend für unser Leben, dass wir evolutionär mit einem Gehirnareal ausgestattet sind, dass in Sekundenbruchteilen Risiko erkennt und uns die Wahl von „Fight or Flight“, also Kampf oder Flucht gibt. Die meisten Risiken lassen sich inzwischen natürlich nicht mehr klassisch mit einem starken rechten Haken bekämpfen, sondern erfordern unser ganzes rationales Denken, wie Kepner und Tregoe ganz richtig festhalten. Trotzdem ist der Impuls dem rationalen Denken immer ein kleines bisschen voraus.

Und so passiert es, dass wir bis heute mehr Risiken aus dem Weg gehen, als sie anzugehen. Der Artikel stell schön dar, dass genau dieser Mechanismus dazu führt, dass wir viele Risiken gerne weg ignorieren und lieber die Flucht ergreifen, oft weil wir uns eher mit der akuten Situation befassen, als mit zukünftigen Szenarios. Und auch so gibt es ja immer genug Strohfeuer zu löschen.

Prävention ist aber rational

Hand aufs Herz, hatten Sie auch schon mal einen Moment, in dem Sie eine unangenehme Wahrheit ausgesprochen haben? Vielleicht haben Sie geäußert, dass Ihre Prognose für Ihr Marktsegment aufgrund bestimmter Umweltfaktoren und Risiken eher schlechter aussieht. Oder Sie haben ein Problem mit einem Kunden nahen gesehen, das dann abgetan wurde. Und wahrscheinlich haben Sie ein paar Wochen oder Monate später nicht ganz ohne Genugtuung gemerkt, dass Sie Recht hatten. Und trotzdem mussten Sie jetzt das Strohfeuer ausmachen, dass Sie lange vorher gesehen haben. Und das nicht hier wäre, wenn jemand sich die Mühe gemacht hätte, den Strohhaufen wegzuräumen, der jetzt lichterloh brennt.

Strohfeuer oder Weitsicht

In diesem Fall hat jemand den präventiven „Kampf“ gegen das Risiko eben nicht ausgewählt. Und so hat man später den sprichwörtlichen Salat. Was gerne untergeht, wenn man sich zwischen akuter Strohfeuer-Bekämpfung und weitsichtiger Minimierung von Risiken entscheiden zu meint ist: Sie werden früher oder später eh die Arbeit damit haben. Entweder jetzt, indem Sie sich einmal ordentlich mit dem Thema auseinander setzen. Oder wenn Sie später diesen brand löschen müssen und alle seine Folgen beseitigen müssen. Sie haben sicher eine Ahnung, was mehr und was weniger Kosten verursacht. Fallen Sie bei Risiken also nicht auf die Milchmädchenrechnung rein, dass Sie gerade keine Zeit haben.

Wenn Sie ehrlich sind, wird der schlimmste Fall Ihnen eh Überstunden und Verluste einfahren. Nehmen Sie sich vorab lieber ein bis zwei Stunden mehr und schieben Sie weiteren Problemen und damit Verlusten rechtzeitig den Riegel vor.

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