Paradigmenwechsel

Dieser Beitrag beginnt unsere Reihe „Paradigmenwechsel“. In den 5 folgenden Artikeln werden wir Annahmen beleuchten, die uns die letzten Dekaden begleitet haben und sich zuletzt rasant gewandelt haben. Regelmäßife Updates finden Sie darüber hinaus in unserem Newsletter.

Zugegeben, der Titel ist plakativ. So ein bisschen impliziert er, dass Quereinsteiger nicht qualifiziert sind. Und so richtig fair ist das ja nicht, oder? Trotzdem ist genau das der Absagegrund, den Quereinsteiger meistens bekommen. Sie sind nicht einschlägig qualifiziert genug. Dabei suchen wir doch die Querdenker und Impulsgeber. Wir wollen doch Diversität. da sind wir doch so viel weiter als vor zwanzig Jahren! Oder?

In dieser Reihe machen wir zuerst die Zeitreise zurück und schauen auf die Erfahrungen von meinem Großvater. Der jahrelang als leitender Angestellter in der Industrie gearbeitet hat. Dann schauen wir uns an, wie wir heute darüber denken. Und dann schauen wir, wo sich Unterschiede und vielleicht sogar Parallelen auftun.

Damals – wie Opa es erlebt hat:

Früher hat man eine Ausbildung gemacht. Und auf deren Basis wurde man eingestellt. Passte die Qualifikation zur Stelle, konnte man anfangen, Ende der Geschichte. Beziehungsweise, nein, denn damals war der Klassiker noch die gute Schornsteinkarriere. Man fing an uns arbeitete sich hoch. Das lief meist über das Erreichen von Zielen: hatte man pünktlich geliefert? Sein Einsparungspotenzial durch Prozessoptimierung erreicht? Waren die Kollegen und Mitarbeiter ebenfalls zufrieden? Dann wurde man gerne befördert. Und auch vor zwanzig Jahren gab es schon das Recht auf Qualifikation und Fortbildung. Als mein Großvater und ich gesprochen haben, sind wir beim zählen auf fünf Leute gekommen, die mein Großvater begleitet hatte, während sie sich durch eine Fortbildung die Qualifikation für eine neue Position erarbeiteten. Und das waren nur die, die ihm ad hoc in unserem Gespräch einfielen. Würde ich ihn um eine Liste bitten, wäre die sicher wesentlich länger und ohne Vollständigkeitsanspruch. Das klingt doch eigentlich genau so, wie wir uns das heute auch vorstellen, oder? Qualifikationen unter Beweis stellen, erarbeiten und dann geht’s weiter.

Und heute? – was die jungen Wilden sagen

Der Trend geht zur Patchwork-Karriere, weil – ja warum eigentlich? Neben den Umweltfaktoren wie Arbeitsort oder Unternehmenskultur sind es vor allem die Aufstiegsmöglichkeiten die anderswo locken, wie ich aus meiner Zeit als Personalberaterin noch erinnern darf. Und noch etwas ist mir prominent in Erinnerung geblieben. Viele neue Berufsbilder sind Schnittstellenfunktionen und haben keinen klaren Bildungsweg. Wenn jetzt ein Unternehmen für diese Positionen sucht, was glauben Sie, wird als Kandidaten eingeladen? Es gibt genau zwei Möglichkeiten: die Kandidaten haben fast die gleiche Stelle schon einmal ausgefüllt, oder sie haben eine Qualifikation in beiden Schnittstellenbereichen. Überlegen Sie mal: um an der Schnittstelle zwischen Finanzabteilung und IT zu arbeiten, erwarten Arbeitgeber (nicht offiziell aber de facto) einen Abschluss im Finanzwesen und der IT. Bankenlehre und IT-Bachelor z.b. Das sind 6 Jahre Studium und Ausbildung. Rechnet sich das wirklich gegen eine angemessene Schulung im Onboarding? Ich ziehe es zumindest in Zweifel…

Wie hörig sind wir Qualifikation?

Tatsächlich ist dies das erste Paradigma bei dem ich behaupten möchte, das wir im Vergleich zu vor zwanzig Jahren Rückschritte gemacht haben. Dass nicht jeder immer zu 100% mit seiner Position zufrieden ist und das nicht jeder Karriere machen möchte, jetzt mal außen vor: warum hat das Fortbilden und Vorwärtskommen damals scheinbar verlässlicher funktioniert, wenn sich früher immer der Qualifikation angemessene Tätigkeiten gefunden haben? Ich sehe den Hebel aktuell bei der tatsächlichen internen Fortbildungsbereitschaft. Es gibt oft genug interessierte interne Kandidaten, die eine entsprechende Schulung benötigen würden, aber schnell sattelfest wären. Stattdessen wird extern besetzt. Um einen frischen Blick dazu zu holen? Dafür werden eigenartig oft Lebenslauf-Klone des Vorgängers eingeladen. Nur so als Beobachtung.

haben Sie ähnliche oder konträre Beobachtungen gemacht? Dann ergänzen Sie unseren Beitrag doch um ein paar spannende Perspektiven!

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Zertifizierter KCS v6 Trainer

Nächster KCS v6 Practices Workshop in Hannover

„We are thrilled to have Kai Altenfelder join our elite group of Certified KCS Trainers. Kai not only brings rich experience as trainer and consultant he has had first hand experience with KCS in an operational environment as an early adopter of KCS at SUSE Linux / Novell. Kai recently hosted a KCS Practices v5 workshop in Stuttgart. Congratulations to our first group of KCS Practices v5 Certified people in Germany!”

Greg Oxton, Executive Director, Consortium for Service Innovation

Der Trainer war zu jeder Zeit flexibel, hilfsbereit und praxisnah. Er hat das Thema KCS sehr verständlich und nachhaltig transportiert. Ich kann sowohl den Workshop als auch den Trainer nur weiterempfehlen.

A. Lechner, Knowledge Management Methods, Continental AG