Der Berliner Hersteller des gleichnamigen Signavio Process Editor hat bekannt gegeben, dass mit seinem Tool ein Austausch von Prozessmodellen zwischen verschiedenen BPM-Werkzeugen reibungslos möglich sei.

Eine gleichlautende Meldung hatte die Object Management Group (OMG) als Urheberin der „Business Process Model and Notation“ (BPMN) Ende Juli veröffentlicht. Darin heißt es, dass neben Signavio sechs weitere Toolhersteller als Mitglieder einer entsprechenden OMG Working Group den reibungslosen Austausch von Prozessmodellen demonstriert hätten.

Die Relevanz dieser Meldung versteht, wer einmal versucht hat, ein Prozessmodell mit Tool A zu erstellen und dann in Tool B zu importieren. In der Regel wurden bislang bei diesen Versuchen gut 80 %  der Modelle von Tool B erkannt, während man die restlichen 20 %  dann manuell mit viel Aufwand anpassen musste. Pareto lässt grüßen.

Dass der Re-Import von dem in Tool B weiter bearbeiteten Modell in das Ursprungswerkzeug A dann den gleichen Einschränkungen unterlag, versteht sich von selbst.

Warum dann überhaupt Prozessmodelle zwischen Tools austauschen?

Manchmal sind es ergonomische Gründe. Es gibt z.B. BPM-Suites zur Automatisierung von Prozessen, deren integrierten Prozess-Editoren schlichtweg unbedienbar sind.

Vielleicht haben Sie bereits Modelle mit einem vorhandenen Tool erstellt, wollen aber zu einem anderen Tool wechseln (Preis, Funktionsumfang, usw.).

Oder es gibt unternehmenspolitische Gründe. Wie z.B. die historische Entscheidung, an dem einen Unternehmensstandort Tool A zu nutzen. Dann wird im Zuge des Wachstums ein anderes Unternehmen übernommen, die bislang Tool B genutzt haben. Welches wird weiterhin genutzt, A, B, beide, ein ganz anderes?

In jedem Fall werden Sie einen Migrationsaufwand haben, der sich reduzieren lässt, wenn die genutzten Tools allesamt reinen BPMN-Standard „sprechen“.