Wenn es „nur einen einzigen Trick“ braucht, um seine Sache besser zu machen, ist die meistens recht banal, aber schwierig umzusetzen. Immerhin ist der Tipp nicht „seinen Sie einfach realistischer“, das wäre wirklich sehr kurz gegriffen. Lassen Sie uns deshalb heute einmal über Verluste und unser Verhältnis dazu sprechen.

Das wichtigste, was Sie über Verluste wissen müssen, und was Ihnen bestimmt schon gewahr ist: Sie tun uns immer mehr weh, als Gewinne uns Freude machen. Wenn Sie einen 10€-Schein auf der Straße finden und er Ihnen gleich darauf von einer Sturmböe aus der Hand gerissen wird, werden Sie sich über den Verlust mehr ärgern, als Sie sich an irgendeiner Stelle über den Fund gefreut hätten.

Sollten Sie das wirklich verinnerlicht haben, dass müssen wir einmal über Erwartungen und Ziele reden und die Frage: geht es bitte etwas realistischer?

Denken wir an Verluste, denken wir an Ausgaben, an Investitionen, die sich nicht lohnen oder an unerwartete Zwischenfälle wie gerade Corona z.B. Seltener denken wir dabei an Verluste, die sich aus Leerläufen und Stillständen ergeben. Hand auf’s Herz: wie aktiv planen Sie zum Beispiel den Urlaub Ihrer Mitarbeiter ein? Oder ist es realistischer anzunehmen, dass Sie die Vor- und Nachbereitung eines Urlaubs den Kollegen selbst überlassen?

Eine gewagte These: auch wenn ihre Kollegen für ihre Arbeit selbst verantwortlich sind, wenn Sie diesen Teil der Rechnung ausblenden, weil er ja von jemand anderem übernommen wird – haben Sie dann wirklich einen guten Überblick über alle Gewinne und Verluste in Ihrem Team? Oder sind dort viele kleine Black Boxes? Wissen Sie, welche Reibungsverluste oder kurzfristigen Produktivitätsgewinne dabei rausspringen?

Sollten Sie jetzt feststellen, dass Sie es damit vielleicht nicht so genau genommen haben, lassen Sie mich versichern: dass Sie Ihren Mitarbeitern hierbei Freiheiten lassen wollen ist sehr löblich und auch nicht grundsätzlich falsch. Ihre Mitarbeiter wollen ja auch für ihren Arbeitsplatz verantwortlich sein, das ist gar kein Thema.

Realistischer Kalkulieren

Worauf ich hinaus will ist das Thema „Kalkulierter Verlust.“ Aufmerksam darauf gemacht hat mich dieser Artikel von Christ Litster. Litster erzählt davon, dass er seine Mitarbeiter notfalls dazu zwingt, Freizeiten zu nehmen, auch wenn diese „noch können“, „es aber gerne machen“ oder „es gerade wirklich stressig ist“. Ihm geht es darum, die viel schwerwiegenderen Verluste durch Burn-Out und Überarbeitung zu vermeiden, deshalb „investiert“ er diese Zeit, die seine Mitarbeiter nicht produktiv sind, diese Stillstandszeit, also.

So sehr jeder Verlust auch schmerzt, hier der Produktivitätsverlust durch Urlaub: sie können Verluste nicht vollkommen vermeiden.

Der Trick um den es heute also geht ist diese: Lernen Sie, unvermeidbare Verluste abzuhaken. Sie verlieren Produktivität, ob durch Urlaub oder Ausfälle wegen Überarbeitung und Burn-Out. Es gibt also einen gewissen Verlust, der zu keinem Zeitpunkt jemals hätte ein Gewinn werden können. So schön es auch wäre, aus wirklich jedem Moment des Tages Profit und Gewinn zu schlagen: es geht nicht. Dieser „Gewinn“ ist lediglich ein Luftschloss, und es wäre wesentlich realistischer, sich keine Gewinne über die Regelarbeitszeit auszumalen.

Das gilt natürlich nicht nur für die Kollegen, sondern an vielen Stellen. Den optimalen Produktivitätsgewinn eines neuen Tools oder einer neuen Maschine erhalten Sie nur, wenn Sie wirklich perfekt damit umgehen können und nichts kaputt geht. Sollten Sie wirklich mit dem Optimum rechnen? Oder wäre es realistischer, ein bissche tiefer zu stapeln?

Luftschlösser verlieren – Motivation gewinnen

Natürlich klingen die anderen Zahlen meist schöner, aber was bringt Ihnen mehr? Luftschlösser bauen, oder etwas realistischer, dafür aber auch zuverlässiger planen? Wenn Sie am Ende des Tages nämlich nicht beim angepriesenen Optimum ankommen, beweist das vor allem eins: es war von Anfang an nicht realistisch. Und  ganz obendrein bekommen Sie auch noch den Verlust nicht erreichter Ziele zu spüren. Glauben Sie, Sie gewinnen durch die geschönte Vision wirklich mehr Motivation, als Sie durch diese Niederlage am Ende verlieren? Oder setzten Sie nächstes Mal realistischer an und genießen die Motivation von erreichten Zielen?

So sehr dieser Gedanke auch gegen unsere Natur geht: üben Sie sich darin, kalkulierte Verluste wirklich abzuschreiben. Trauern Sie einmal drüber und dann mit realistischerer Einschätzung Volldampf voraus!

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„We are thrilled to have Kai Altenfelder join our elite group of Certified KCS Trainers. Kai not only brings rich experience as trainer and consultant he has had first hand experience with KCS in an operational environment as an early adopter of KCS at SUSE Linux / Novell. Kai recently hosted a KCS Practices v5 workshop in Stuttgart. Congratulations to our first group of KCS Practices v5 Certified people in Germany!”

Greg Oxton, Executive Director, Consortium for Service Innovation

Der Trainer war zu jeder Zeit flexibel, hilfsbereit und praxisnah. Er hat das Thema KCS sehr verständlich und nachhaltig transportiert. Ich kann sowohl den Workshop als auch den Trainer nur weiterempfehlen.

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Danke Herr Altenfelder! Sie haben wirklich keine Mühe gescheut, den Online Kurs über KCS Practices so bereichernd und umfassend zu gestalten, dass man mit maximalem Gewinn heraus geht. Es wurde nie langweilig und es war jederzeit möglich, jede Frage und Unklarheit zu besprechen. Mir hat der Kurs geholfen, von dem Gefühl zur Gewissheit überzugehen, dass KCS vielen drängenden Anforderungen dieser Zeit gerecht wird. Das Wissen aus dem Kurs kann ich nun anwenden. Überall wo Wissen geteilt werden soll, macht KCS Sinn – und Spaß – und das sowohl Mitarbeitern wie auch Kunden! Ich empfehle Sie und die Methodologie gerne weiter.

J. Thebe

“ […] Knowledge Management ist ein Thema von Menschen für Menschen – und diesen Geist verkörpert ihr mit viel Charme und Authentizität.

Bleibt menschlich so wie ihr seid und macht einfach weiter so. […]“

F. Lehmann , Schwarz IT KG