Eigentlich kann man ja inzwischen Fragen, ob man bei Zielen überhaupt noch etwas richtig machen kann. Sie dürfen nicht zu niedrig sein und nicht zu hoch. SMART sollen sie sein. Und immer abgesprochen, bloß nicht aufdiktiert. Ambitioniert, aber nicht demotivierend. Und natürlich sollen sie auf die Unternehmensziele einzahlen. Und wenn Sie jetzt noch nicht den Stift hingeworfen haben, haben Sie schon mal meinen großen Respekt.

Die SMART-Formel ist sehr bekannt und grundsätzlich auch ein gutes Instrument. Ist ein Ziel spezifisch, wissen alle ganz genau worum es geht. Keine Definitionsdebatten, die am Ende die Bewertung in Frage stellen. Wenn Sie das Ziel nicht messen können, werden Sie nie wissen, ob Sie es erreicht haben. Ist es nicht attraktiv, wollen Sie es nicht verfolgen. Ist es nicht realistisch, bringt es nichts und wenn es keinen Zeithorizont gibt, passiert erfahrungsgemäß nichts.

Die SMART-Formel hat aber auch eine Tücke: sie unterscheidet nicht zwischen Aktivität und Ergebnis. Lassen Sie mich kurz erläutern, warum dies ein feiner, aber bedeutsamer Unterschied ist:

Eine Aktivität ist eine Handlung. Sie können diese Handlung als Selbstzweck ausüben, oder um ein Ziel zu erreichen. Sie können beispielsweise ein 10kg-Gewicht hochheben, weil Sie in Ihrem Trainingsplan 25 Wiederholungen davon stehen haben. Damit erreichen Sie das Aktivitätsziel „25 Wiederholungen“. Wenn es sich bei dem Gewicht um einen Umzugskarton handelt, tun Sie das vielleicht auch 25 mal, allerdings um das Ergebnis „alle Kartons hinübergetragen“ zu erfüllen. Wenn einer Ihrer Umzugshelfer einfach 25 Karton hochhebt und wieder hinstellt hat er zwar genau so viel Gewicht gehoben wie andere. Sie würden aber nicht sagen, dass er am meisten zum Ziel „Umzug“ beigetragen hat, oder?

Einen Karton zu tragen ist aber ein anderer Aufwand, als ihn einfach hoch zu heben, sagen Sie? Damit sind Sie genau beim Punkt. Sie können sowohl das Ergebnis „Umzug vollständig“ als auch die Aktivität „25 Kartons tragen“ in Kartons messen. Die Bedeutung hinter diesen Zahlen ist aber eine völlig andere.

Was zählt, Aktivität oder Ergebnis?

Unser Kollege Kai erzählt gerne folgende Geschichte: Ein Team erhielt den Auftrag, ab sofort alle Vorgänge, die Sie bearbeiteten zu dokumentieren, um bessere Einsichten in den Arbeitsalltag zu erhalten und ihn zukünftig verbessern zu können. Damit sich Routine einstellte, sollte ab sofort jeder täglich mindestens 10 Einträge machen. Eindeutig eine SMART-konforme Vorgabe. Was glauben Sie, stand in ca. der Hälfte der Einträge drin?

Frei zitiert „Dies ist ein Dummy-Artikel, weil ich das Ziel von 10 Einträgen erreichen muss“. Die Einträge boten keinerlei Mehrwert, weil niemand sich die Mühe machte, die Zeit in qualitative Dokumentation zu stecken. Es ging darum, eine Zielvorgabe zu erreichen und niemand wollte sich mehr Mühe als nötig machen.

Do not put goals on activities!

Nehmen Sie also von diesem Ausflug bitte eins mit: differenzieren Sie zwischen Aktivitäten und Ergebnissen. Und legen Sie ab sofort keine Ziele mehr auf Aktivitäten. Eine gute Faustregel ist: „wenn Sie es einfach messen können, ist es eine Aktivität“. Machen Sie sich stattdessen die Mühe und zielen Sie auf Ergebnisse ab, den Aktivitäten sind auch dann schnell gemacht, wenn Sie sich eigentlich kein Stück auf das Ergebnis zubewegt haben.

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Wir sind übrigens

KCS Trainer und Aligned Service vendor zertifiziert und anerkannt durch das Consortium for Service Innovation

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„We are thrilled to have Kai Altenfelder join our elite group of Certified KCS Trainers. Kai not only brings rich experience as trainer and consultant he has had first hand experience with KCS in an operational environment as an early adopter of KCS at SUSE Linux / Novell. Kai recently hosted a KCS Practices v5 workshop in Stuttgart. Congratulations to our first group of KCS Practices v5 Certified people in Germany!”

Greg Oxton, Executive Director, Consortium for Service Innovation

Der Trainer war zu jeder Zeit flexibel, hilfsbereit und praxisnah. Er hat das Thema KCS sehr verständlich und nachhaltig transportiert. Ich kann sowohl den Workshop als auch den Trainer nur weiterempfehlen.

A. Lechner, Knowledge Management Methods, Continental AG

Danke Herr Altenfelder! Sie haben wirklich keine Mühe gescheut, den Online Kurs über KCS Practices so bereichernd und umfassend zu gestalten, dass man mit maximalem Gewinn heraus geht. Es wurde nie langweilig und es war jederzeit möglich, jede Frage und Unklarheit zu besprechen. Mir hat der Kurs geholfen, von dem Gefühl zur Gewissheit überzugehen, dass KCS vielen drängenden Anforderungen dieser Zeit gerecht wird. Das Wissen aus dem Kurs kann ich nun anwenden. Überall wo Wissen geteilt werden soll, macht KCS Sinn – und Spaß – und das sowohl Mitarbeitern wie auch Kunden! Ich empfehle Sie und die Methodologie gerne weiter.

J. Thebe

“ […] Knowledge Management ist ein Thema von Menschen für Menschen – und diesen Geist verkörpert ihr mit viel Charme und Authentizität.

Bleibt menschlich so wie ihr seid und macht einfach weiter so. […]“

F. Lehmann , Schwarz IT KG