Wissensmanagement ist weiterhin ein aufkommendes Trendthema. Überall versuchen Firmen das Wissen ihrer Mitarbeiter zu bündeln. Dabei ist ganz egal, ob man Brain-Drain durch Verrentung vorbeugen möchte oder verhindern möchte, dass Kollegen im Urlaub ans Telefon müssen.

Wissensmanagement ist aus kreativen Ideen und Ansätzen entstanden. Best Practices und Systeme entwickeln sich deshalb weiterhin in Echtzeit und erleben regelmäßige Anpassungen und Überarbeitungen. Es handelt sich hier um einen Wald mit ziemlich vielen jungen Bäumen. Wenn Sie also neu in diesem Forst sind, sollten Sie sich erstmal einen Überblick machen.

Wonach suche ich eigentlich?

Sie können natürlich auch einfach drauf losspazieren und einfach mal schauen, was Ihnen so vor die Füße läuft. Seien Sie aber gewarnt: da können Sie teilweise ganz schön lange laufen. Wir möchten Ihnen deshalb vorschlagen, sich anhand von 4 Leitfragen grob zu orientieren:

  1. Wie dringend ist ihr Bedarf?

Ist Wissensmanagement schon ein erklärtes strategisches Ziel? Oder müssen wir zugeben, dass es aktuell eher eine Idee ist, die in der Besprechung ganz gut angekommen ist? Je nach dem können Sie philosophischere oder konkretere Ansätze wählen. Philosophisch ist hier übrigens nichts Schlechtes! Solche Ansätze haben natürlich wenig Handlungsempfehlungen und brauchen viel Arbeit um realisiert zu werden. Wenn Sie aber noch in der Findungsphase sind, sind philosophische Ansätze zugänglicher und leichter zu greifen. Wenn Sie hingegen schon grünes Licht haben und zeitnah was passieren soll, sollten Sie diesen Umweg vermeiden und direkt nach konkreten Systemen suchen.

  1. Wie ernst ist es uns damit?

Hand aufs Herz: die Parole „Wir machen jetzt Wissensmanagement“ wird gerne rausposaunt und versandet dann schnell. Wie groß Sie das Thema aufziehen können wird direkt davon bestimmt, wie sehr die hochrangigen Führungspersonen dahinterstehen. Und unter uns, „dahinterstehen“ ist etwas anderes als „nicht im Weg stehen“. Lässt man Sie machen oder würde man für ein richtig gutes Wissensmanagement auch Ressourcen frei machen? Dürfen Sie Technik kaufen? Haben Sie die Erlaubnis, Prozesse zu ändern? Oder sollen Sie erstmal nicht zu dolle am Boot schaukeln? Beißen Sie nicht zu große Stücke ab. Kleine Änderungen vorab können die Bereitschaft, später zu investieren dramatisch erhöhen, auch wenn große Sprünge natürlich schneller Ergebnisse bringen.

  1. Welches Ergebnis wünschen Sie sich?

Große Ergebnisse brauchen große Anstrengung. Punkt. Sie werden mit Ihrem Wissensmanagement keine bahnbrechenden Veränderungen erreichen, wenn Sie keinen großen Wurf wagen. Wenn die klare Ansage ist, dass Sie etwas Großes erreichen sollen, dann starten Sie bitte direkt bei konkreten Ansätzen und versuchen Sie nicht, sich aus vielen kleinen Ansätzen etwas zusammenzuschustern. Methodenentwicklung ist ein Prozess der Jahre (und gerne Jahrzehnte) spannt. Für Top-Ergebnisse muss alles zusammenpassen. Sie brauchen nicht nur eine Methode, um etwas anzugehen. Sie brauchen eine Methodologie: einen ganzen Satz an Methoden, die wie Zahnräder ineinandergreifen und sich gegenseitig unterstützen.

Was Sie mit Marke Eigenbau auf jeden Fall erreichen können, sind kleine Verbesserungen der Lebensqualität – in einem digitalen Wiki blättert es sich immerhin schon mal leichter als in einem Karteikasten. Das löst zwar nicht das Problem, das Suchen weiterhin eine umständliche Aufgabe ist, aber man sucht wenigstens kürzer. Apropos kürzer:

  1. Wie schnell muss es gehen?

Seien Sie einfach realistisch mit der Erwartung an sich selbst: Wenn große Unternehmen mit Experten für Methodenentwicklung Jahre brauchen um eine Methodologie zu entwickeln, die auch die relevanten Schnittstellenbereiche bedenkt, werden Sie das alleine nicht in einem halben Jahr schaffen. Wer Eile hat, hat nur wenig Zeit für Experimente und ist auch wieder besser mit einem „fertigen“ konkreten Ansatz beraten, als mit den Baukasten-artigen Theorieansätzen. Die können dann später einfließen, wenn die erste Hektik abgebaut ist. Auf der anderen Seite kommen grundlegende Theorien gerade richtig, wenn Sie wissen, dass die nächsten Jahre eh noch nichts passiert.

Und jetzt?

Diese Leitfragen sollten Ihnen ein Gespür dafür geben, in welcher Richtung Sie am besten aufgehoben sind. Der Kreis möglicher Ansätze sollte jetzt auch etwas kleiner sein. Machen Sie sich im nächsten Schritt mit Zertifizierungen vertraut: gibt es Kurse oder gar Urkunden zu erwerben? Lohnen die sich in meiner Situation? Welchen Aufwand muss ich investieren, um in diesem Ansatz firm genug zu werden?

Ihre Optionen

Je theoretischer der Ansatz, desto mehr müssen Sie Ihren eigenen Weg finden. Eine Theorie ist schnell angelesen, die Umsetzung verlangt aber, dass man diese Theorie in einen Kontext bringt. Das kann sich zu einem langfristigen Studium entwickeln, an dessen Ende Sie viel bereichsübergreifendes Wissen zur Verfügung haben.

Bei konkreten Ansätzen hingegen werden Sie meistens ein Curriculum finden, das Ihnen die Inhalte geordnet beibringt und Ihnen teilweise erlaubt, sich mit einer Prüfung zu zertifizieren.

Sie sehen: in dieser jungen Disziplin ist noch viel Bewegung. Deshalb gibt es auch noch keinen richtigen oder falschen Ansatz. Nachfolgend finden Sie einige Ansätze, die aktuell recht beliebt sind. Aktualisierungen dieser Übersicht werden wir anlassbezogen hier oder auf unseren sozialen Medien veröffentlichen.

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Zertifizierter KCS v6 Trainer

„We are thrilled to have Kai Altenfelder join our elite group of Certified KCS Trainers. Kai not only brings rich experience as trainer and consultant he has had first hand experience with KCS in an operational environment as an early adopter of KCS at SUSE Linux / Novell. Kai recently hosted a KCS Practices v5 workshop in Stuttgart. Congratulations to our first group of KCS Practices v5 Certified people in Germany!”

Greg Oxton, Executive Director, Consortium for Service Innovation

Der Trainer war zu jeder Zeit flexibel, hilfsbereit und praxisnah. Er hat das Thema KCS sehr verständlich und nachhaltig transportiert. Ich kann sowohl den Workshop als auch den Trainer nur weiterempfehlen.

A. Lechner, Knowledge Management Methods, Continental AG

Danke Herr Altenfelder! Sie haben wirklich keine Mühe gescheut, den Online Kurs über KCS Practices so bereichernd und umfassend zu gestalten, dass man mit maximalem Gewinn heraus geht. Es wurde nie langweilig und es war jederzeit möglich, jede Frage und Unklarheit zu besprechen. Mir hat der Kurs geholfen, von dem Gefühl zur Gewissheit überzugehen, dass KCS vielen drängenden Anforderungen dieser Zeit gerecht wird. Das Wissen aus dem Kurs kann ich nun anwenden. Überall wo Wissen geteilt werden soll, macht KCS Sinn – und Spaß – und das sowohl Mitarbeitern wie auch Kunden! Ich empfehle Sie und die Methodologie gerne weiter.

J. Thebe